Orts- und Lagebeschreibung
Graal-Müritz ist einer der bekanntesten Bade- und Kurort an der mecklenburgischen Ostseeküste, wo jedes Jahr einige tausende Urlauber ihre Ferien verbringen. Neben den Urlaubern ist Graal-Müritz vor allem das Ziel von Patienten, die Erholung in den zahlreichen Kureinrichtungen suchen.
Der Bahnhof Graal-Müritz liegt quasi zwischen den Ortsteilen Graal und Müritz. Heute gibt es hier keinen Personenverkehr mehr. Das Bahnhofsgebäude ist aber noch erhalten, wurde umfassend saniert und beherbergt heute ein Restaurant. Im Rahmen der Sanierung der Bahnstrecke zwischen Rövershagen und Graal-Müritz wurde der Bahnhof nicht mehr an die Strecke angeschlossen. Dafür wurde ein neuer Haltepunkt, einige hundert Meter in westlicher Richtung, errichtet.
Geschichtlicher Überblick zum Bahnhof Graal-Müritz
Aufgrund seiner Lage und der damit verbundenen Urlauberströme wurde für den Ort bereits früh ein Bahnanschluss interessant. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts gab es Bestrebungen, den Ort an die gerade errichtete Bahnlinie von Stralsund nach Rostock anzuschließen. Zunächst blieb es aber lange bei Vorüberlegungen. Erst mit der Gründung der Mecklenburgischen Bäderbahn AG im Jahr 1925 kam wirklich Bewegung in die Pläne. Die Betriebseröffnung der Bahn und damit auch vom Bahnhof Graal-Müritz fand am 1. Juli 1925 statt. Das Bahnhofsgebäude war zu dieser Zeit noch in Bau und wurde erst wenig später fertig gestellt.
Bevor der Betrieb des Bahnhofes im Jahr 1999 komplett eingestellt wurde, kamen noch Triebwagen der Baureihe 628 zum Einsatz.
Zu dieser Zeit wurde nur noch ein Bahnsteiggleis genutzt. Das vorhandene Lokumlaufgleis war bereits einige Jahre vorher überflüssig geworden, da es von den Triebwagen nicht mehr benötigt wurde. Vorher verkehrten hier Loks der Baureihe V100 der Deutschen Reichsbahn, zumeist mit drei Bghw Personenwagen. Diese Ära dürfte aber mit dem Jahr 1996 endgültig vorbei gewesen sein. Zu dieser Zeit wurde die Linie nach Graal-Müritz als Städtexpress-Linie bis nach Bad Doberan und Neubukow durchgebunden. Auch sporadischer Güterverkehr war bis in die 1990er Jahre noch möglich. Dafür gab direkt neben dem Bahnhofsgebäude noch ein Ladegleis. Für die Versorgung bzw. Übernachtung der Loks gab es am westlichen Bahnhofskopf einen Lokschuppen, der noch bis 1994 genutzt wurde. Dieser existierte noch bis vor einiger Zeit, ist mittlerweile aber auch abgerissen worden. Aufgrund der massiven Oberbaumängel an der Strecke wurde der Zugverkehr zum 26. Dezember 1999 schließlich zunächst eingestellt. Ein Ersatzverkehr mit Bussen wurde eingerichtet und sollte für die nächsten fünf Jahre Bestand haben.Streckensanierung und Abbindung des alten Bahnhofes 2004
Nach dem Umbau der Strecke im Jahr 2004 (Siehe auch: Artikel zum Streckenumbau Rövershagen – Graal-Müritz) wurde der Bahnhof Graal-Müritz, wie geschrieben, zunächst vom Gleisnetz abgebunden. Die bereits zugewachsenen Anlagen verwilderten zunächst weiter. Erst im Sommer 2005 wurden auf dem Gelände des Bahnhofes alle Gleisanlagen, bis auf die letzten Meter der Umsetzgleise bis zum Prellbock hin, entfernt. Das Gelände wuchs schnell zu, so dass heute bereits nicht mehr viel von einem Bahnhof zu erkennen ist. Die Bahnsteige, Bahnsteiglampen und sogar der Streckenfernsprecher für den Kontakt zum Fahrdienstleiter in Rövershagen sind dabei zunächst erhalten geblieben. Erst mit der Umgestaltung des Geländes in einen Parkplatz wurden alle Anlagen restlos entfernt. Heute erinnert nichts mehr an das Bahnhofsgelände. Im Bahnhofsgebäude ist nach grundlegender Sanierung im Jahr 2005 ein griechisches Restaurant eingezogen, welches bis heute besteht. Der Bahnhofsnamen wurde aber im Zuge der Sanierung wieder am Gebäude angebracht, so dass auch in Zukunft an die ehemalige Nutzung erinnert wird.
Der massive Prellbock am östlichen Ende des Bahnhofes ist mittlerweile ebenfalls entfernt worden. Auch in Gleise sind ab dem Jahr 2008 entfernt worden. Das Gelände der Lokumlaufgleise ist mittlerweile teilweise bebaut worden, so dass der Streckenverlauf kaum mehr auszumachen ist.
Betriebliches vom Bahnhof Graal-Müritz
Der Bahnhof Graal-Müritz wurde immer im vereinfachten Nebenbahnbetrieb geführt. Bevor ein Zug hier abfahren konnte, musste zunächst die Freimeldung durch den Fahrdienstleiter in Rövershagen erfolgen. Dies hatte zur Folge, das immer nur ein Zug auf der ganzen Strecke unterwegs sein konnte. Da es unterwegs keine Kreuzungsmöglichkeit gab, wäre ein umfangreicherer Betrieb aber ohnehin nicht möglich gewesen. Die Weichen vor Ort waren als Handweichen ausgeführt und mussten direkt durch das Zugpersonal gestellt werden. Zur Versorgung und Unterbringung der Lok stand ein zweiständiger Lokschuppen zur Verfügung. Im Bahnhofsgebäude gab es einen Bahnhofsvorsteher und bis die 1990er Jahre auch noch einen Fahrkartenschalter.
Gleispläne: Folgen!
Bildergalerien
Hier nun die Bilder vom Bahnhof Graal-Müritz. Falls Sie über weitere Bilder vom Bahnhof Graal-Müritz verfügen, können Sie mir diese gerne zusenden. Sie haben die Möglichkeit, die Bilder direkt hier hochzuladen oder diese alternativ an die E-Mail Adresse bilder@ostseestrecke.de zu senden. Ich freue mich immer über neue Bilder.Aktuellere Bilder (seit 2006) vom Bahnhof Graal-Müritz
Bilder vom Rückbau der Bahnanlagen
Aufnahmen nach Einstellung des Personenverkehrs
Aufnahmen von Beginn bis zur Einstellung des Personenverkehrs